Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Prong: Songs From The Black Hole (Review)

Artist:

Prong

Prong: Songs From The Black Hole
Album:

Songs From The Black Hole

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Cover

Label: SPV Steamhammer
Spieldauer: 42:15
Erschienen: 27.03.2015
Website: [Link]

PRONG sind wieder voll im Geschäft. Tommy Victor muss zwar immer wieder neue Musiker suchen, die mit ihm um die Welt reisen, aber er hält die hohe Frequenz an Live-Shows konstant. Fast immer hat er auch noch neues Material dabei, das bekanntlich zwischen solide und sehr gut anzusiedeln ist. Logisch, dass bei der gerade stattfindenden Europa-Tournee wieder Frischfleisch auf der Setlist zu finden ist, das einem aber etwas zu bekannt vorkommt.

Songs From The Black Hole” heißt das frische PRONG-Projekt und widmet sich voll und ganz der Retrospektion. Das Coveralbum beinhaltet zehn Lieblingssongs von zehn Künstlern, die Herr Victor selbst als Inspirationsquelle für seine Karriere und natürlich für seine Hauptband ausgemacht hat. Bevor er mit „Force Fed“ seinen Einstieg in die Musikwelt geschafft hatte, arbeitete der charismatische Musiker als Tontechniker im legendären CBGB’s in New York. Wen er da alles gesehen und erlebt hat, ist nicht überliefert, mächtig Eindruck auf ihn haben aber auf jeden Fall ADOLESCENTS, BLACK FLAG und BAD BRAINS gemacht, denen er je einen Song gewidmet hat. Die rohe Energie und das straighte Songwriting hat Victor später in die PRONG-DNA implementiert, weswegen es nicht verwundert, dass die Stücke im Bandkontext wunderbar funktionieren.

Gereicht hat dem jungen Musikfan das natürlich nicht und so hat er vermutlich schnell den Hardcore Punk für sich entdeckt und sich zu DISCHARGE und FUGAZI in den Moshpit geworfen. Die Entwicklung hin zum vielfältigen PRONG-Sound hat er aber auch dem Alternative Rock (BUTTHOLE SURFERS, HÜSKER DÜ), dem Post Punk (THE SISTERS OF MERCY, KILLING JOKE) und nicht zuletzt NEIL YOUNG zu verdanken, von denen sich der Gitarrist abgeschaut hat, wie Melodien, Atmosphären und Gesangslinien funktionieren. Also ein sehr persönliches Album für Tommy Victor, was man aber höchstens an der passionierten Songauswahl erkennt, die den ein oder anderen zur Recherche zwingen wird.

Der Gesang des Frontmanns klingt häufig recht lustlos, was seinen angeblichen Lieblingssongs nicht wirklich gerecht wird. Zum Post Punk mag das noch passen, die (Hardcore)Punk-Songs sind dagegen nicht energisch genug vorgetragen und NEIL YOUNG schlicht emotionslos. Vom PRONG-Sound ist man ja durchaus an eine gewisse Kühle gewöhnt, aber auch auf Ebene der Instrumente hört sich das wenig überzeugend an. Das ist alles fachmännisch vorgetragen und von gewohnt gutem Sound, aber nach mehr als „Dienst nach Vorschrift“ fühlt sich das einfach nicht an. Da ist es bezeichnend, dass das HÜSKER DÜ-Stück 'Don’t Want To Know If You Are Lonely' nur deshalb das einzig erinnerungswürdige bleibt, weil es gleichzeitig das eingängigste ist.

Das heißt natürlich nicht, dass das live nicht funktionieren kann, in Albumform jedoch hört sich das nach dem abermaligen Ende von MINISTRY eher nach einem neuen Versuch an neue Annahmen zu generieren. PRONG haben das eigentlich nicht nötig, werden dieser Tage aber vielleicht dazu gezwungen, weil das zu verteilende Geld in der Szene immer knapper wir. Ein richtiges Live-Album wäre für den Preis aber auf jeden Fall die angebrachtere Lösung gewesen. Vielleicht klappt es ja mit DANZIG besser, für deren neues Album Tommy Victor dieser Tage die Gitarren einspielt.

FAZIT: „Songs From The Black Hole“ ist ein sehr persönliches Album für Tommy Victor, weil es nach den Gründen sucht, warum PRONG überhaupt aus der Taufe gehoben wurden. Die von Fanwissen zeugende Auswahl der zehn Coversongs legt die Wurzeln des Bandsounds offen und wird dementsprechend gut ins Liveset integrieren lassen. Auf Platte ist die instrumentelle Leistung solide, aber irgendwie lieblos und Tommy Victors‘ Gesang oft lustlos, weswegen man hinter dem Albumrelease etwas anderes vermuten könnte als eine reine Herzensangelegenheit.

Norman R. (Info) (Review 4937x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Doomsday (Discharge Cover)
  • Vision Thing (The Sisters Of Mercy Cover)
  • Goofy's Concern (Butthole Surfers Cover)
  • Kids Of The Black Hole (Adolescents Cover)
  • Bars (Black Flag Cover)
  • Seeing Red (Killing Joke Cover)
  • Don't Want To Know If You Are Lonely (Hüsker Dü Cover)
  • Give Me The Cure (Fugazi Cover)
  • Banned In D.C. (Bad Brains Cover)
  • Cortez The Killer (Neil Young Cover)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!